Kundenabnahme per Virtual Reality - Auszeichnung für JW Froehlich beim Wettbewerb „Industrie 4.0 Talente“

Die Sondermaschinen der JW Froehlich GmbH genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Doch was, wenn – wie in den Hochphasen der Pandemie – die Kunden nicht persönlich in die Firma kommen können...

Die Sondermaschinen der JW Froehlich GmbH genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Doch was, wenn – wie in den Hochphasen der Pandemie – die Kunden nicht persönlich in die Firma kommen können, um die von ihnen in Auftrag gegebenen Prüfstände abzunehmen? Der Auszubildende Jonathan Post fand hierfür eine ideale Lösung. Sein Projekt mit dem Titel „Verbesserung des Kundenabnahmeprozesses durch eine virtuelle 360°-Tour durch eine Maschine“ ermöglicht es Auftraggebern, sich auch auf Distanz ein exaktes Bild des bestellten Produkts zu machen.

Die Optimierung des Visualisierungsprozesses brachte dem Unternehmen mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen nun eine Auszeichnung im Wettbewerb „Industrie 4.0 Talente“ ein. Damit würdigt die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut innovative Ausbildungsprojekte im Bereich digitaler Vernetzung in Industriebetrieben. Verliehen wurde die Urkunde von Dr. Patrick Rapp, Staatsekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Die Idee, mit den Möglichkeiten von Augmented Reality zu arbeiten, kam dem leidenschaftlichen Fotografen Jonathan Post, als sein Ausbilder ihn damit beauftragte, detaillierte Aufnahmen von einem Prüfstand zu machen – pandemiebedingt sollte die Kundenversandabnahme auf Distanz erfolgen. Post schlug vor, die 360°-Technologie zu nutzen und fotografierte die Maschine zunächst mit einer speziellen Kamera von etwa hundert festgelegten Positionen aus. 

Aus den immensen Datenmengen generierte er anschließend die virtuelle Tour durch den Prüfstand. Über eine VR-Brille oder mit einem mobilen Endgerät lässt sich die Hightech-Maschine nun von überall auf der Welt mit großer Detailgenauigkeit begutachten. In dem webbasierte 3D-Raum kann sich der Kunde frei bewegen, ohne selbst anwesend zu sein. Auf diese Weise optimiert das 360°-Projekt nicht nur die kommunikationstechnischen Abläufe, aufgrund wegfallender Reisen ist es auch ein Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. 

„Den Mut, Neues zu denken, kombiniert mit dem Einsatz persönlicher Fähigkeiten, fördern und fordern wir schon in der Ausbildung. Jonathan Post hat Augmented Reality in beeindruckender Weise in seinem Projekt für uns umgesetzt. Wir haben ihn dabei gerne unterstützt und gratulieren ihm mit Stolz“, fasst 
Daniel Ludin, Geschäftsführer der JW Froehlich GmbH, zusammen. 

Junge Nachwuchskräfte vor besondere Herausforderungen zu stellen und sie ihre Lösungswege unter Einsatz eigener Interessen und Talente selbst entwickeln zu lassen, ist zentraler Bestandteil der Ausbildungspraxis des Unternehmens. Die Auszeichnung der Allianz Industrie 4.0 gilt daher auch diesem individuellen Lehransatz.

Die Preisverleihung erfolgte digital und wurde per Video aufgezeichnet. Sie ist auf Youtube abrufbar: 
https://www.youtube.com/watch?v=4ZucswpG0JQ

Mit dem fortlaufenden Wettbewerb „Industrie 4.0-Talente“ zeichnet die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg herausragende Umsetzungsprojekte mit Bezug zu Industrie 4.0 in der Ausbildung bei Industriebetrieben aus. Auswahlkriterien sind unter anderem der Innovationsgrad, der Bezug zu Industrie 4.0, Art und Grad der Wissensvermittlung, die Nachhaltigkeit, der Reifegrad und die Unternehmensübergreifende Kooperation.

Die Allianz Industrie 4.0 ist ein vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg initiiertes und 
gefördertes Netzwerk. Mit den Netzwerkpartnern aus Unternehmen, Einrichtungen der angewandten Forschung, Verbänden, Kammern und Sozialpartnern strebt die Allianz an, Baden-Württemberg als weltweit führende Region für Industrie 4.0-Technologien zu etablieren.